Die optimale Luftfeuchtigkeit

Auf den ersten Blick scheint das Thema der optimalen Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden ziemlich kompliziert. Dabei ist es gar nicht so schwer. Als erstes sollte geklärt werden, was Luftfeuchtigkeit überhaupt bedeutet. Laut Wikipedia bezeichnet die Luftfeuchtigkeit (oder kurz Luftfeuchte) den Anteil des Wasserdampfs am Gasgemisch der Erdatmosphäre oder in Räumen. Also wie viel Wasserdampf in der Luft enthalten ist. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass kältere Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann. Wärmere Luft dagegen mehr. Setzt man die Luftfeuchtigkeit nun ins Verhältnis zur Temperatur, spricht man von der relativen Luftfeuchtigkeit. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Raum ist also auch von der vorherrschenden Temperatur abhängig.

Die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu Hause

Für die Räume der Wohnung oder des Hauses gelten verschiedene Werte bezüglich der optimalen Luftfeuchtigkeit:

RaumOptimale TemperaturOptimale Luftfeuchtigkeit
Wohnraum20 °C40 - 60 % .r.F.
Schlafzimmer16 - 18 °C40 - 60 % .r.F.
Kinderzimmer20 - 22 °C40 - 60 % .r.F.
Küche18 °C50 - 60 % .r.F.
Badezimmer23 °C50 - 70 % .r.F.
Keller10 - 15 °C55 - 65 % .r.F.

Die Luftfeuchtigkeit in Bad und Küche ist aufgrund des sich entwickelnden Wasserdampfes durch Duschen und Kochen immer etwas höher. Das ist nicht problematisch, solange es nicht zum Dauerzustand wird. Nach dem Duschen und dem Kochen sollte man trotzdem darauf achten, die Luftfeuchtigkeit wieder auf einen normalen Wert zu senken. Zeitnahes Lüften des Raumes hilft dabei.

Der Keller ist in vielen Fällen sehr feucht. Durch die naturgemäß niedrigere Temperatur kann die Luft weniger Wasserdampf aufnehmen. Kondenswasserbildung ist die Folge. Der Keller sollte also ebenfalls immer ausreichend gelüftet werden.

Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen meist im oberen Bereich. Warme Außenluft kühlt in den kälteren Innenräumen ab und sorgt so für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Im Winter wird die Raumluft von der Heizung erwärmt, wodurch die Luftfeuchtigkeit im Raum sinkt. Besonders in den Wintermonaten gilt es deshalb darauf zu achten, dass die Luft nicht zu trocken wird. Zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann gesundheitliche Beeinträchtigungen und Schäden an Räumen und Gebäuden nach sich ziehen.

Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit

Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu häufigen Erkrankungen führen. Außerdem kann sie die Körpertemperaturregelung beeinträchtigen und erhöhtes Schwitzen verursachen. In Räumen und Gebäuden erhöht sich durch hohe Luftfeuchtigkeit die Gefahr der Schimmelbildung. Das Kondenswasser sammelt sich an Scheiben oder Wänden und verursacht Schimmel. Die Schimmelsporen sind einerseits gesundheitsschädlich und können sich andererseits in weiteren Räumen verteilen.

Schäden durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken. Die ausgetrocknete Luft kann zu verminderter Atemfähigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, trockener Haut und juckenden Augen führen. Besonders älteren Gebäuden bekommt die zu niedrige Luftfeuchtigkeit nicht gut, da sich durch sie Kälte- und Wärmebrücken bilden können. Diese fördern unter Umständen wieder die Schimmelbildung.

Wie misst man Luftfeuchtigkeit?

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Das Raumklima lässt sich ganz einfach mit einem Hygrometer messen. Diese Geräte sind nicht teuer und inzwischen auch völlig digital zu haben. Auf diese Weise hat man die Luftfeuchtigkeit im Raum stets im Blick und kann sofort reagieren sobald die Raumfeuchte einen unerwünschten Wert annimmt.

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Richtiges Lüften

Durch richtiges Lüften ist es durchaus möglich die optimale Luftfeuchtigkeit im Raum herzustellen. Der Mythos vom stundenlang gekippten Fenster hält sich dabei leider bis heute, obwohl diese Maßnahme keineswegs effizient ist. Der Raum kühlt sich dadurch lediglich aus. Im schlimmsten Fall fördert die Auskühlung wieder den Schimmelbefall im Raum und um das Fenster herum. Im – nur sprichwörtlich gesehen – günstigsten Fall verschwendet man wertvolle Wärme und Heizkosten.

Ziel des Lüftens sollte immer der geregelte Luftaustausch im Raum sein. Hierfür empfiehlt sich das so genannte Stoßlüften. Dabei sollte das Fenster im Raum komplett geöffnet und die Zimmertür möglichst geschlossen werden. Auf diese Weise wird die verbrauchte und feuchte Luft ausgetauscht.

Beim Querlüften sollten zwei gegenüberliegende Fenster im Raum geöffnet werden. Der entstehende Durchzug tauscht die Raumluft in 5 Minuten aus. Bei Kälte sollte kürzer und dafür öfter gelüftet werden. Das spart Energie. Die Heizung sollte während des Lüftens ohnehin ausgeschaltet werden. Ist der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenraum nur gering, kann man ruhig etwas länger lüften. Als Richtwerte gelten folgende Lüftungszeiten in den entsprechenden Monaten:

  • Januar, Februar, Dezember: 5 Minuten
  • März, November: 10 Minuten
  • April, Oktober: 15 Minuten
  • Mai, September: 20 Minuten
  • Juni, Juli, August: 25 Minuten

Wie oft zu lüften ist hängt natürlich vom Raum, der Feuchtigkeit und den anwesenden Personen ab. Dreimal am Tag sollte aber das Minimum darstellen. Bäder sollten nach dem Duschen sofort gelüftet werden. Gleiches gilt für Küchen direkt nach dem Kochen. Das Schlafzimmer sollte zudem sofort nach dem Aufstehen einen Luftaustausch erfahren.

Lüften bei Regen

Nebenbei sollte man das Lüften bei Regen dann vermeiden, wenn die Außentemperatur nahe an der Zimmertemperatur liegt. Während eines Sommerregens kann das Lüften eher kontraproduktiv ausfallen. Man sollte demnach warten, bis sich die Außentemperatur gesenkt hat. Generell sollte das Lüften in der warmen Jahreszeit möglichst während den kühleren Morgen- und Abendstunden passieren. Also dann, wenn die Luft noch nicht zu heiß ist oder sich bereits wieder etwas abgekühlt hat. Anders verhält es sich in der kalten Jahreszeit. Aufgrund der kühlen Außentemperatur ist die frische Luft von außen selbst bei Regen mit weniger Feuchtigkeit angereichert als die warme Raumluft.

Luftentfeuchter bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Schlagen alle Bemühungen fehl oder sorgen widrige Umstände für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum, kann schließlich auf ein Luftentfeuchtungsgerät zurückgegriffen werden. Paradebeispiele dafür sind schwer zu lüftende Räume wie beispielsweise fensterlose Bäder, Küchen oder Kellerräume. Durch unzureichende Belüftungsmöglichkeiten sind besonders diese Räume immer wieder Schauplatz unangenehmer Gerüche oder Schimmel.